Learning Design – EKG

Kurzbeschreibung

Der Selbstlernkurs „EKG – Erklärvideos und (mangelnde) Kontroversität im Fach Geschichte“ vermittelt fachspezifische Merkmale von Erklärvideos und zeigt auf, wie diese sinnvoll im Geschichtsunterricht eingesetzt werden können. Der Kurs kann vollständig asynchron bearbeitet werden. Aufgrund der Modulstruktur des Kurses ist ein flexibler Einsatz im Blendet-Learning-Szenario ebenfalls möglich.
Der Kurs ist in vier Module á drei Lerneinheiten strukturiert. Für die Bearbeitung einer Lerneinheit sind 45 Minuten vorgesehen.

Projektvideo

Zielgruppe

Das Projekt richtet sich primär an Studierende im Fach Geschichte sowie Geschichtslehrkräfte. Darüber hinaus können aber auch Studierende und Lehrende anderer Fächer das Projekt als Beispiel nehmen, wie ein fachspezifischer Blick auf das allgemein verbreitete Medium Erklärvideo erfolgen kann. Für einen allgemeinen Überblick über erzähltheoretische, mediendidaktische und fachdidaktische Kategorien für die Analyse von Erklärfilmen empfehlen wir das Partnership SANE.

Lehr-/Lernsetting*

LernzieleLernaktivitätenAssessment
1Die Studierenden kennen eine repräsentative Auswahl von für den Geschichtsunterricht relevanten Erklärvideos und können deren Spezifika erläutern.Ausgewählter Videobeispiele werden gesichtet und selbst didaktisch analysiert und kommentiert.Durch Selbst- und Peer-Assessment in der Gruppe werden fachliche Grundlagen gemeinschaftlich gesetzt.
2Die Studierenden können verschiedene Untergattungen von Erklärvideos unterscheiden und jeweils deren Charakteristika benennen.Videolektüre im Selbstlernkurs und Diskussion im Seminar stellen sicher, dass die erworbenen Inhalte angewendet werden können.Durch anwendungsbezogene Aufgaben im Selbstlernkurs werden die Lerninhalte gesichert.
3Die Studierenden können einschätzen, inwiefern auf Geschichte bezogene Erklärvideos nach „Eindeutigkeit“ streben und insbesondere das Prinzip der Kontroversität in den Darstellungen zu kurz kommt.Kritische Videolektüre wird durchgeführt und in einem Videoannotationstool werden Ergebnisse festgehalten. Diese werden auf Grundlage der Literatur im Seminar diskutiert.Das Schreiben eines kritischen Essays garantiert, dass der Diskurs in der scientific community überblickt und sich dazu positioniert werden kann.
4Die Studierenden können unterschiedliche Erklärvideos zum selben/einem ähnlichen historischen Thema anhand geschichts- und mediendidaktischer Kriterien vergleichen.Die vergleichende Analyse wird exemplarisch im Selbstlernkurs vorbereitet und im Seminar in Kleingruppen zu selbstgewählten Themen durchgeführt.Das Schreiben eines kritischen Essays garantiert, dass geschichts- und medienkritische Kategorien herangezogen werden können.
5Die Studierenden können allgemein Potenziale und Herausforderungen beim Einsatz von Erklärvideos im Geschichtsunterricht beurteilen und reflektieren.Unterrichtspragmatische Überlegungen werden im Selbstlernkurs und Seminar diskutiert.Eine Unterrichtsskizze, in der ein Erklärvideo zur Dekonstruktion geschichtlicher Narrative oder des medialen Konstrukts ‚Erklärvideo‘ zum Einsatz kommen, wird entworfen.
6Die Studierenden können Unterrichtsanregungen zu curricular relevanten Erklärvideos entwickeln.Konkrete Unterrichtsvorschläge werden recherchiert und diskutiert, um über die Potenziale für das historische Lernen nachzudenken. In Kleingruppen werden eigene Unterrichtseinheiten entwickelt.Eine Unterrichtsskizze, in der ein Erklärvideo zur Dekonstruktion geschichtlicher Narrative oder des medialen Konstrukts ‚Erklärvideo‘ zum Einsatz kommen, wird entworfen.
7Die Studierenden können ein eigenes Lernvideo, das die Kontroversität geschichtlicher Darstellung in den Blick nimmt und für den praktischen Unterrichtseinsatz geeignet ist, kreieren.Zu einem ausgewählten Thema wird recherchiert. In Kleingruppen wird ein Filmstil festgelegt, ein Drehbuch verfasst, und ein Erklärvideo produziert.Ein eigenes Erklärvideo wird erstellt, das das Prinzip der Kontroversität angemessen berücksichtigt.
*Constructive Alignment

Lessons Learned aus dem Einsatz in der Lehre

Positive ErfahrungenHerausforderungen
Die Trennung zwischen Videolektüre im Selbstlernkurs in der Vorbereitungsphase und Diskussion im Seminar hat sich als eine äußerst produktive Methode des diskursiven Lernens erwiesen. Außerdem hat sich die Erweiterung des Selbstlernkurses um eine Figur, die das Lernen situativ und narrativ verankert (anchored instruction), bewährt. Die Ergänzung der Modulabschlussprüfung um praktische Anteile (Unterrichtsskizze, Videoerstellung) ist von den Studierenden positiv angenommen worden.Die umfangreiche inhaltliche Vorarbeit zum Erstellen des Selbstlernkurses und die Notwendigkeit, eine Vielzahl von Erklärvideos zu sichten, erschweren die Übertragung des Kurses auf fremde Fachdiskurse. Zudem ist für das Prüfungsformat ‚Erstellen eines Erklärvideos‘ selbst technisches Know-How notwendig, um die Studierenden bei Bedarf anzuleiten.

Förderungen von Diversity und Barrierefreiheit

Um einen barrierefreien Zugang zum Selbstlernkurs zu ermöglichen, wurde auf das Autorinnensystem LernBar zurückgegriffen. Zudem wurden alle Videos mit Untertiteln versehen. Einige der externen Inhalte, die in den Kurs eingebettet wurden, können nicht vollständig mit einem Screenreader erfasst werden. Daher wurde für jede Lerneinheit eine barrierefreie PDF erstellt, damit jede Person die Inhalte nachvollziehen kann. Das PDF Dokument wird an den entsprechenden Stellen direkt in der Lerneinheit hinterlegt. Bei der Entwicklung der Figur ‚Shelly‘ wurde berücksichtigt, auf eine faire, inklusive und diversitätssensible Gestaltung sowie eine diskriminierungsfreie Bildsprache zu achten. Deshalb wird darauf verzichtet, Personen abzubilden, sondern eine Schildkröte dargestellt. Der Name ‚Shelly‘ soll dabei geschlechtsneutral verstanden werden können. Da die Anbieterinnen von Erklärvideos auf dem deutschsprachigen geschichtskulturellen Markt wenig Diversität aufweisen, wird dieser Aspekt auf einer Meta-Ebene im Selbstlernkurs reflektiert.

Gefördert von: Stiftung Innovation in der Hochschulehre
Aktualisiert am 2. Oktober 2024

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