Online-Lehre (fast) ohne Barrieren

Die Corona-Pandemie bringt derzeit rasche und tiefgreifende Veränderungen in vielen Bereichen des Hochschullebens, insbesondere auch im Lehr- und Prüfungsbetrieb.  Damit einher geht die Erstellung von digitalen Lehrangeboten. Damit die verstärkte Online- Lehre die Teilhabechancen von gesundheitlich beeinträchtigten oder behinderten Studierenden verbessert und nicht unbeabsichtigt neue Schwierigkeiten und soziale Ausschlüsse geschaffen werden, muss für digitale Lehr- und Prüfungsformate Sorge getragen werden, die möglichst barrierefrei ausgestaltet sind. Dies ist eine zentrale Aufgabe der Hochschulen, die auch die Lehrenden betrifft. Insbesondere Studierende mit Sinnesbehinderungen (sehbehinderte Personen/Blinde, hörbehinderte Personen/Gehörlose) sind auf digitale Barrierefreiheit unumgänglich angewiesen.

Fragen Sie als Lehrende*r am besten  – wie in Präsenzformaten auch – zu Beginn der Lehrveranstaltung nach beeinträchtigungsbezogenen Bedarfen, um entsprechend angemessene Lösungen entwickeln zu können.

Die nachfolgende Übersicht verweist auf bestehende Handreichungen und Leitfäden zur Umsetzung der Barrierefreiheit, insbesondere in technischer, aber auch in didaktischer Hinsicht. Die Aufstellung basiert auf einer exemplarischen Auswahl, die jederzeit aktualisiert und um neue Themen sowie Lösungsansätze ergänzt werden.

Augen auf für Barrieren. Angebote der Goethe-Universität

Neben dem Workshop in der eLearning-Workshopreihe „Digitale Lernmedien barrierefrei gestalten“ (WMP06) hat die Goethe-Universität auch zahlreiche Onlinemedien zur digitalen Barrierefreiheit erstellt. Zum Beispiel bekommen Sie mit dem LernBar-Kurs „Augen auf für Barrieren“ einen ersten Eindruck von möglichen Barrieren. Darüberhinaus sensibilisiert er für das Thema und vermittelt Hintergrundwissen. Eine Handreichung des Gleichstellungsbüros stellt kompakt grundlegende didaktische Hinweise für mehr Barrierefreiheit zusammen. Weiterhin steht der „Wegweiser für Studieninteressierte und Studierende mit gesundheitlicher Beeinträchtigung oder Behinderung (PDF)“ und der Leitfaden „Barrierefreies Studium für Lehrende (PDF)“ auf der Webseite der Inklusionsbeauftragten zur Verfügung. Weisen Sie auch gerne Ihre Studierenden auf die Informationseinheit „Studieren ohne Barrieren“ hin, die in Zusammenarbeit mit dem IKH und dem Gleichstellungsbüro entstanden ist.

Barrierefreie Dokumente

Wichtigste Erstellungsprinzipien (Quelle: TU Dresden) sind:

  • Verwenden von Formatvorlagen für Überschriften
  • Schreiben von Alternativtexten zu verwendeten Bildern und Objekten
  • Angeben von Spaltenkopfzeilen in Tabellen
  • Verwenden von Formatvorlagen in Dokumenten
  • kurze Titel in Überschriften
  • aussagekräftige Hyperlinktexte
  • einfache und übersichtliche Tabellenstrukturen
  • Vermeiden von zu vielen leeren Zellen in der Tabellenstruktur
  • Vermeiden unverankerter Objekte
  • Vermeiden grafischer Wasserzeichen
  • Einfügen von Untertiteln für Audioelemente

Video-Tutorials: Dokumente erstellen in MS Word

Die Video-Tutorials zum Thema Dokumente erstellen in MS Word wurden im Rahmen des Netzwerkes digitale Barrierefreiheit an Hessischen Hochschulen entwickelt.

Die “Verstehen”-Videoreihe verfolgt das Ziel der Aufklärung und Sensibilisierung durch kurze Videos die kompakt und prägnant erklären, welche Barrieren es gibt und welche Konsequenzen auf diese folgen. 
In der “Umsetzen”-Videoreihe steht die Wissensvermittlung im Fokus. Durch Screencasts wird gezeigt, wie Barrieren technisch behoben bzw. vermieden werden. 

Ansprechpartner*innen

Sofern Sie hierbei in der Umsetzung auf Probleme stoßen, können Sie sich jederzeit bei den hochschulinternen Expert*innen, etwa bei studiumdigitale, der Inklusionsbeauftragten oder dem Referenten für Inklusion im Gleichstellungsbüro, Unterstützung holen. Wenn Barrierefreiheitsanforderungen aufgrund der aktuell schwierigen Situation und der begrenzten Vorbereitungszeit kurzfristig nicht umgesetzt werden können, gibt es die Möglichkeit auf prüfungsrechtlich geregelte Nachteilsausgleiche zurückzugreifen, oder in Absprache mit den betroffenen Studierenden individuelle Lösungen für deren Partizipation zu finden.

Kontakt:
studiumdigitale: barrierefrei@studiumdigitale.uni-frankfurt.de
Gleichstellungsbüro: trüper@em.uni-frankfurt.de

Im Rahmen des hessenweiten Verbundprojektes „Netzwerk digitale Hochschullehre Hessen (HessenHub)“ ist das Ziel des Netzwerks DigiBar (Netzwerk digitale Barrierefreiheit an Hochschulen) den Zugang zu barrierefreien qualitätsgesicherten digitalen Lerninhalten an den hessischen Hochschulen zu verbessern, die Lehrenden bei der Erstellung digitaler Lehrkonzepte zu unterstützen und ihre Vernetzung zu fördern. Kontakt per Mail: barrierefrei@studiumdigitale.uni-frankfurt.de

Das Projekt „BIK für Alle (www)“ hat das Ziel, die Vorteile eines barrierefreien Webs in der Öffentlichkeit bekannt zu machen und über Umsetzungsmöglichkeiten zu informieren.

Einen vertiefenden Einstieg in die Thematik barrierefreier digitaler Lehre ermöglicht diese Handreichung der IBS des Studentenwerks (PDF).

Informationen und Anleitungen zu gängigen barrierefreien Dateiformaten finden Sie u.a. im Leitfaden der Universität Kassel (PDF).

Untertitelung von Videos und barrierefreies Webdesign

Im Zuge des Projektes „BIK für Alle“ entstand bei der Bundesfachstelle Barrierefreiheit u.a. ein Leitfaden für barrierefreie Online-Videos (www).

Die Universität Bonn hat in ihren Leitfäden Hinweise für barrierefreies Webdesign und Videos zusammengefasst (www).

DoBuS der TU Dortmund bietet Handreichungen zur Untertitelung von Videos (www) an. Die Rahmenbedingungen sowie das Erfordernis der Untertitelung werden ausführlich erklärt.

Aktualisiert am 21. November 2021

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