Kurzbeschreibung
Das Partnership KommVir zielt darauf ab, eine innovative Lösung zu bieten, die es Medizinstudierenden ermöglicht, Anamnesegespräche unter Berücksichtigung diverser Patientenprofile mit unterschiedlichen Krankheitsbildern in einer virtuellen Umgebung zu trainieren. Durch automatisiertes Feedback und Anpassung an den individuellen Lernfortschritt unterstützt es die Studierenden dabei, ihre Fähigkeiten in der Arzt-Patienten-Kommunikation zu verbessern.
Projektvideo
Zielgruppe
Medizinstudierende im Blockpraktikum Chirurgie des 2. und 3. klinischen Semesters (Einsatz im einwöchigen „Training praktischer Fertigkeiten“ (TPF) Kurs)
Erweiterung denkbar für Studierende des 4. Semesters in der Vorklinik; Lehrende, um innovative Lehrmethoden für die praktische Vermittlung klinischer Fähigkeiten anzubieten.
Lehr-/Lernsetting*
Lernziele | Lernaktivitäten | Assessment | |
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1 | Die Studierenden können eine situationsgerechte Krankheitsanamnese durchführen und dokumentieren. | Interaktive VR-Simulationen für verschiedene Anamnesearten. | Automatisiertes Echtzeit-Feedback und Bewertung in VR. |
2 | Die Studierenden können Patientinnen und Patienten begrüßen, sich mit Namen und Funktion vorstellen und mit Eröffnungsfragen beginnen, die den Gesprächsraum für Patientinnen und Patienten öffnen. | VR-Patient:innen mit verschiedenen medizinischen Hintergründen für realistische Szenarien. | Beobachtung der Eröffnungsstrategien und patient:innenorientierten Kommunikation durch Fachexperten. |
3 | Die Studierenden können Techniken der systematischen und strukturierten Informationssammlung anwenden. | Gezielte Aufgaben und Herausforderungen in der VR zur Förderung strukturierter Anamnese. | Überprüfung der vollständigen und korrekten Informationserhebung. |
4 | Die Studierenden können die Sitzung zusammenfassen, die nächsten Schritte mit den Patientinnen und Patienten besprechen und das Patientengespräch abschließen. | Integration von Expert:innenfeedback in VR-Simulationen. | Beurteilung der Abschlussfähigkeiten und nächsten Schritte durch Expert:innenurteil. |
Lessons Learned aus dem Einsatz in der Lehre
Positive Erfahrungen | Herausforderungen |
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Datenaufbereitung und -strukturierung: Transkription der Fälle „Hernie“, „Ulcus“, „Sigma“, „Orbita“, „Radius“, „Kinn“ und Erstellung einer Datenbasis für das Krankheitsbild Hernie sowie Kategorisierung der Frage-Antwort-Strukturen für die Intent-Erkennung, die die authentische VR-Simulation von Anamnesegesprächen auf Basis eines regelbasierten Ansatzes ermöglicht. Zusammenarbeit mit Entwicklerfirma: Zügige Entwicklung des Prototyps, einschließlich der Entwicklung eines virtuellen Behandlungsraums und der Gestaltung von drei Avataren unter Berücksichtigung von Diversitätsaspekten sowie erste regelbasierte Kommunikation möglich. | Emotionale Intonation: Authentizität im Sprachausdruck für glaubwürdige Schmerzdemonstration ist wesentlich. Frage-Antwort-Kategorisierung: Herausforderung bei der Zuordnung und dem Abgleich verschiedener Formulierungen ähnlicher Fragen IP-Rechte und Kooperationen: Schutz geistigen Eigentums bei Kooperation mit Unternehmen und Einhaltung von Lizenzvereinbarungen bei Verwendung externer Software. |
Förderungen von Diversity und Barrierefreiheit
Die VR Anwendung ermöglicht eine inklusive und vielfältige Darstellung von Patientenprofilen im Hinblick auf Alter, Geschlecht und Herkunft und unterstützt die Reflexion über Diversität in der medizinischen Ausbildung. Geplante Barrierefreiheitsfunktionen sollen ein umfassendes Lernerlebnis gewährleisten, bei dem auch Studierende mit visuellen oder auditiven Einschränkungen einbezogen werden. Mit individuell anpassbarer Schriftgröße, zentraler Informationsanzeige und personalisierbaren Einstellungen vor jedem Training sollen alle Nutzer, unabhängig von ihren spezifischen Bedürfnissen, unterstützt werden. Darüber hinaus sind spezielle Anpassungen für Brillenträger und umfassende audiovisuelle Unterstützung geplant, um ein gleichberechtigtes Bildungserlebnis für jeden Studierenden zu sichern.