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Pilotprojekt „Plagiatsprävention“ – jetzt mit PlagAware und Turnitin Similarity

Worum geht es im Pilotprojekt?

Der Anspruch der Studierenden, Lehrenden und Forschenden an der Goethe-Universität ist es, dass schriftliche Arbeiten den Kriterien guter wissenschaftlichen Praxis entsprechen. Entsprechend ist es die Aufgabe unserer Universität diese Grundsätze zu vermitteln.

Die exponentiell [1], [2] wachsende Anzahl an Publikationen macht es zunehmend schwierig den Überblick über Publikationen zu behalten und die Originalität von wissenschaftlichen Arbeiten zu bewerten. Dieses Pilotprojekt wurde initiiert, um mit einer software-basierten Lösung die Qualität guter wissenschaftlicher Praxis zu unterstützen. Wir möchten im Rahmen des Projektes Erfahrungen mit softwarebasierten Textvergleichen sammeln und evaluieren um im Nachgang des Projektes universitätsweite Anwendungsszenarien anzubieten. Wir stellen im Rahmen des Projektes zwei Softwarelösungen als Web-Applikation zur Verfügung – Turnitin Similarity und PlagAware. Wir ermutigen Sie dazu beide zu nutzen und Ihre Erfahrungen mit uns zu teilen.

Update: Das Projekt wird bis 30.6.2024 verlängert und um PlagAware ergänzt.

Wie funktioniert „Similarity“ von Turnitin?

Turnitin Similarity vergleicht eine eingereichte Arbeit mit seiner Quellendatenbank und hebt alle übereinstimmenden Bereiche in der Arbeit hervor [1], [2]. Die Datenbank umfasst sowohl öffentlich zugängliche Quellen, wie Fachzeitschriften oder Wikipedia, als auch lizenzierte Publikationen der Mehrheit der Verlage. Zudem können eingereichte Arbeiten in einer internen Datenbank miteinander verglichen werden. Das Programm gibt eine Ähnlichkeitswert, den sog. „Similarity Score“ aus. Dieser ist  ein Prozentsatz des Inhalts der Arbeit, der mit den Datenbanken von Turnitin übereinstimmt, bewertet aber nicht, ob die Arbeit Plagiate enthält [3]. Lehrkräfte können diesen Bericht als Untersuchungsinstrument verwenden, um festzustellen, ob es potenzielle Problembereiche in der Arbeit eines Schülers gibt [2]. Turnitin zielt darauf ab, die akademische Integrität zu fördern, die Benotung und das Feedback zu rationalisieren, Plagiate zu verhindern und die Ergebnisse der Studierenden zu verbessern [4].

Was kann „Similarity“ – und was nicht?

Der Algorithmus von Similarity kann Wortübereinstimmungen von wenigen Worten, die in Beziehung zueinander stehen erkennen und mit einer Fundquelle markieren. Es werden also Voll- und Paraphrasierungsplagiate erkannt. Übersetzungs- und Ideenplagiate werden nicht erkannt. Die angegebene Quelle muss nicht zwingendermaßen die Originalquelle sein. Die Software vermag ebenfalls nicht zwischen Original und „Plagiat“ zu unterscheiden.

Update: Ab jetzt steht für englischsprachige Texte eine Prüfung auf KI-generierte Inhalte zur Verfügung. Weitere Sprachen, darunter auch Deutsch, sollen laut Herstellerangaben demnächst folgen.

Wie unterscheiden sich PlagAware und Turnitin Similarity?

Die generelle Funktionsweise beider Programme ist ähnlich: Über eine Webanwendung werden hochgeladene Texte mit einer Quellendatenbank verglichen, ähnliche Stellen markiert und in einem Ähnlichkeitsreport gespeichert.

In beiden Systemen können eigene Sammlungen von Texten angelegt werden, mit denen neue Texte verglichen werden.

Beide bieten sowohl Webzugang als auch Integration in Lernmanagement-System, z.B. Moodle.

Die Datenbank von PlagAware umfasst hauptsächlich im Web zugängliche Inhalte, während Turnitin Similarity  zudem viele Bestände von Verlagen und Zeitschriften im Repertoire hat.

Turnitin hat für englischsprachige Texte eine Prüfung auf KI-generierte Inhalte im Programm. Diese Funktion steht derzeit bei PlagAware noch nicht zur Verfügung.

PlagAware ist ein Unternehmen mit Sitz in Deutschland und speichert personenbezogene Daten DSGVO-konform – siehe auch Infobox unten. D.h. PlagAware ist ein guter Kandidat für die spätere Einführung obligatorischer Plagiatsscans von schriftlichen Prüfungsleistungen.

Wie kann ich am Projekt zur Plagiatsprävention teilnehmen?

Als Mitarbeiter:in der Goethe-Universität können Sie kostenfrei teilnehmen.
Voraussetzungen für einen Zugang zu „Similarity“ bzw. PlagAware sind:

* Teilnahme an einer Schulung (Online-Video). Bitte schreiben Sie sich  dafür in den zugehörigen OLAT-Kurs ein!

* Zustimmung zu den Nutzungsbedingungen. Bitte laden Sie diese  (möglichst digital) unterschrieben im zugehörigen OLAT-Kurs hoch!

* Teilnahme an einer Evaluation – Der Link wird Ihnen kurz vor Projektende zugeschickt.

Ansprechpartner

Haben Sie Fragen oder benötigen Sie weitere Informationen? 
Dr. Lars Dietzel steht Ihnen gerne zur Verfügung.

E-Mail
Website Teilnahme (universitätsintern)

FAQ

Welchen Daten dürfen im hochgeladenen Dokument enthalten sein?
Das Prinzip der Datensparsamkeit ist anzuwenden. Die eingereichten Dokumente sollen frei von persönlichen Daten sein, d.h. Sie sollten Klarnamen durch Pseudonyme ersetzen, Deckblätter und andere Formblätter entfernen. Tipp: Lassen Sie sich eine bereinigte Version des Dokuments von Ihren Studierenden zukommen.
Darf ich Dokumente meiner Studierenden hochladen?
Ja, das dürfen Sie. Dafür brauchen Sie eine schriftliche und freiwillige Zustimmung Ihrer Studierenden.
Welche Daten werden von mir gespeichert?
eine E-Mail-Adresse, Titel und Inhalt der eingereichten Dokumente, Zeitstempel und Similarity Report. Tipp: Sie können auch unter einem Pseudonym arbeiten und eine Alias-E-Mail-Adresse verwenden. Z.B: „InstituteFoo“ und „InstituteFoo@uni-frankfurt.de“
Was ist beim Urheberrecht zu beachten?
Urheberrechtlich geschützt sind Werke mir einer gewissen Schöpfungshöhe, darunter fallen i.d.R. Abschlussarbeiten und längere Studienarbeiten. Tipp: Fügen Sie eine Zustimmung des Rechteinhabers ein, dass das Werk mit Turnitin geprüft werden darf.
Wo kann ich lernen mit Similarity umzugehen?
Durch den Textvergleich mit Turnitin hat sich ein Plagiatsverdacht ergeben. Wie gehe ich damit um?
Aufgrund eines Similarity Scores oder Similarity Reports darf niemals eine Bewertung oder Begutachtung einer eingereichten Arbeit erfolgen. Bei Plagiatsfälle folgen Sie bitte den entsprechenden Studien-und Prüfungsordnungen! Tipp: Bieten Sie als Betreuer:in der Arbeit ein Gepräch über der Similarity Report vor Abgabe der Arbeit an. Bedenken Sie bitte, dass Ihre Studierenden die wissenschaftliche Arbeitsweise erst erlernen und unterstützen Sie sie dabei!

Bitte beachten Sie, dass Turnitin personenbezogene Daten zur Durchführung der Textsuche und Zuordnung der eingereichten Arbeiten erfasst, z.B. Autor:innennamen, Titel der Arbeit, etc. Die Nutzung von Dienstleistern, wie Turnitin, die ihren Sitz in den USA haben, wird im universitären Bereich kritisch gesehen, da mit der Aufhebung des Privacy Shield Acts (Schrems II-Urteil) Zugriff auf personebezogene Daten von EU-Bürger:innen stark eingeschränkt wurde. Um dem Schutz personenbezogener Daten Ihrer Studierenden Sorge zu tragen, dürfen nur pseudonymisierte Daten im Rahmen des Projektes übermittelt werden.

Aktualisiert am 6. Juli 2023

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